Wir waren recht früh am Flughafen, weil der befürchtete Stau auf der Autobahn sich noch nicht gebildet hatte, zumindest in unsere Richtung nicht. Ganz entspannt reihten wir uns in die Warteschlage für die Kofferabgabe ein und waren dann schon ein bisschen stolz, dass unsere Koffer gewichtsmäßig alle knapp unter dem Limit lagen. Geht doch! Aber dann kam es: die wollten doch tatsächlich auch das Handgepäck wiegen! Schei …benkleister! Das hatten wir ja noch nie. Meins hatte 10 kg, was sie gerade noch akzeptierten, bei Klaus zeigte die Waage 14 kg an und das ginge nun gar nicht, beschied die Dame am Schalter. Ok, ein Koffer wieder runter vom Band, zwei Beutel mit Kabelkram umgepackt. Das schwere alte Notebook, das Klaus in Brasilien lassen will, habe ich kurzentschlossen in mein „Handtäschchen“ gestopft (das nicht gewogen wurde) und fertig. Verarschen können wir uns alleine, da brauchen wir LaTam nicht dafür. Ergebnis: Koffer und Handgepäck ok! Nur meine große Tasche konnte ich vorübergehend kaum noch heben.
Bei der Kontrolle des Handgepäcks dann das nächste Chaos. Klaus musste sein Köfferchen komplett ausräumen, weil immer noch zu viele Kabel, Steckerchen etc. drin waren. Das hat gedauert und führte zu einer beachtlichen Wartezeit für diejenigen, die auch zu viel verdächtiges Zeug mit sich führten. Ein Stau ist aber nur hinten doof, vorne geht es. Das Durchleuchten der Einzelteile gab Klaus jedenfalls Zeit, seinen Gürtel wieder durch die vielen Schlaufen zu ziehen. Ich stellte mich etwas abseits und beobachtete das Schauspiel. Nein, mit dem Mann hab‘ ich nix zu tun!
Selbst bei der automatischen Passkontrolle öffnete sich für Klaus die Tür erst nach langer Wartezeit; ich war ruckzuck durch. Nix als Schwierigkeiten mit dem Kerl!
Das Boarding begann sehr früh. Unsere Plätze waren in einer Viererreihe in der Mitte (mit viel Beinfreiheit, wie geplant). Die zwei Plätze neben uns blieben lange frei, was mich bewog, mich schon mal einen Sitz weiter zu setzen. Sollten die Plätze tatsächlich frei bleiben, käme so wohl niemand auf die Idee, sich nach dort umzusetzen. Und so war es auch, die Plätze waren nicht gebucht und wir hatten zu zweit vier Sitze mit viel Beinfreiheit. Super. Wir sind Profis! Und für alle, die das unverschämt finden: beim Platzbedarf bin ich mir selbst am nächsten und bei zwölf Stunden Flug kenne ich kein Mitleid!
Dafür war der Flug sehr angenehm, wir konnten sogar einigermaßen schlafen.
Um 4.10 Uhr Ortszeit sind wir gelandet, alles lief reibungslos. Um 6.00 Uhr waren wir schon auf der Autobahn. Einreise, Koffer fangen, Zoll … alles kein Problem. Sogar bei der Mietwagenfirma ging alles zügig. Um 10.00 Uhr waren wir zu Hause und hatten sogar noch eine kleine Frühstücks-/Pinkelpause an einer Raststätte.
Klaus setzte sofort die Heißwasseranlage in Gang und nahm alle sonstigen Gerätschaften in Betrieb, ich begann mit dem Auspacken der Koffer. Unser Auto sprang auf Anhieb an und so beschlossen wir, als erstes den Mietwagen wieder abzugeben.
Dann wurde die Nachbarin begrüßt und geklärt, wie wir an die Umprogrammierung unserer Fernbedienungen für das Tor zur Wohnanlage kommen. Die musste nämlich während unserer Abwesenheit geändert werden und wir wollten übers Wochenende nicht eingesperrt sein. Hat geklappt; der Mann kam am Nachmittag und nun sind wir wieder auf dem neuesten Stand.
Inzwischen war auch das Wasser heiß und wir konnten endlich duschen. Die nötigsten Sachen beim Markt/Supermarkt hatten wir bis zum 15.00 Uhr auch schon eingekauft. Das flutschte alles nur so. Prima!
Wir verspachtelten eines dieser brasilianischen Gummibrötchen, räumten ein bisschen hin und her, inspizierten den Garten (der Kaffee hat Schildläuse!) und machten den nächsten Einkaufszettel für Supermarkt Nr. 2. Der hat am Samstag – trotz des Feiertags (Unabhängigkeitstag) geöffnet.
Die ersten Termine haben wir auch schon, heute (Sa) kommt Dagma zum Kaffee und nächste Woche sind wir zum Feijoada-Essen eingeladen.
Ab 18.00 Uhr unseres Ankunftstages kämpfte ich allerdings ganz arg mit Müdigkeit. Nach deutscher Zeit war es ja auch schon 23.00 Uhr und da liege ich normalerweise im Bett. Ich habe trotzdem noch durchgehalten bis um 20.00 Uhr, dann gingen aber die Lichter wirklich aus. Ich habe geschlafen wie ein Bär und war baff erstaunt, dass es beim Wachwerden schon sieben war. Allerdings hat mein Handy noch nicht geschnallt, dass wir in Brasilien sind (komisch, die Dinger sind doch sonst so schlau und kriegen alles mit!?). In Wirklichkeit war es hier aber erst zwei Uhr in der Frühe. Ich habe versucht, wieder einzuschlafen, aber das ist mir nach sechs Stunden komatösem Tiefschlaf natürlich nicht gelungen. Also bin ich um drei aufgestanden und sitze nun hier am Notebook. Dafür gibt es für Euch jetzt einen langen Text … ich kann ja gerade sonst nix machen.
Auf der Agenda für heue steht der Supermarkt 2 und dann die Leiterarbeiten - die Markisen müssen aufgehängt werden. Mir ist immer noch nicht wohl dabei, wenn ich Klaus auf einer Leiter sehe! Wenn er das schadlos übersteht, werden wir den kleinen Plätscherbrunnen noch installieren und den neuen Dekofrosch zu Wasser lassen. Tja, und dann ist es fast schon so wie immer und die Erholung kann beginnen! *freu*
Wenn es mir gelingt, füge ich Euch hier noch das Bild unseres Esstischs bei unserer Ankunft ein; Dagma hat nämlich presentes für uns bereitgestellt!
Ich freue mich auf die nächsten Monate und die Berichte und Sprüche von Moni. Und auf Holz klopfen. Unfälle und Krankenhaus hattet ihr ja schon zur Genüge ausgekostet. Machts gut. Mhaf
LG in die Heimat!