Mittwoch: Ich werde wieder zur Unzeit wach und stehe um 4.30 Uhr auf. Draußen ist es noch finstere Nacht. Ich nutze die Zeit und widme mich meinen Fingernägeln, feile und streiche an. Das Procedere dauert ja immer eine ganze Zeit und als ich fertig bin, ist es auch hell geworden.
Klaus fährt zum Bäcker und bringt von dort auch noch zwei große Flaschen Wasser mit, weil wir mit unserer Bedarfsberechnung offensichtlich falsch lagen. Dann saust er noch zum Markt uns kauft noch einen Beutel Macadamianüsse; beim Futtern derselben kann er sich kaum zurückhalten und damit war gestern Abend der Bestand schon erledigt. Mir sind die Dinger zu fettig und zu hart und schmecken tun sie mir auch nicht.
Am Vormittag stellt er entsetzt fest, dass zu Hause die Heizung zwar läuft, aber die Therme für das heiße Wasser nicht. Scheiße! Wir haben so gar keine Lust, in einem noch nicht ganz auf Temperatur gebrachten Bad auch noch kalt zu duschen!
Gerade telefoniert er mit unserem Installateur und hofft auf eine Ferndiagnose/Heilung. Ich bin gespannt.
Der letzte Koffer steht offen auf dem Bett und peu à peu wandert da alles rein, was uns noch in die Finger kommt. Als letztes dann die Wasch- und der Wäschebeutel. Wird wohl passen vom Gewicht her und wenn nicht, habe ich in zwei anderen Koffern noch etwas Luft.
Donnertag/Abreise: Das mit dem heißen Wasser zu Hause hat sich wohl erledigt. Nach weiteren Telefonaten mit der Hotline sowie meinem Bruder vor Ort konnte das Problem behoben werden. Jetzt brummt auch das Warmwasser. *freu*
Klaus holt Brötchen fürs Frühstück und als Reiseproviant. Auch für Rosa gibt es heute zwei Brötchen, weil auch für sie das Mittagessen ausfällt. Danach wird das Auto „eingemottet“, das Batterie-Erhaltungssystem angeschlossen, Katzenstreubeutelchen gegen die Feuchtigkeit im Innenraum verteilt und das Wägelchen mit einer Schutzhaube abgedeckt.
Die Waschmaschine ist befüllt mit Bettwäsche und Handtüchern; das kann dann in Ruhe trocknen und Rosa wird es bei ihrem nächsten Einsatz wegräumen. Unsere Betten sind frisch bezogen und mit Tagesdecken abgedeckt.
Meine Bestellung beim großen A habe ich abgeschickt. Ich brauche ja eine neue Overlock-Maschine und ein paar Kleinteile für den heimischen Haushalt sowie fürs nächste Mal Brasilien habe ich auch noch auf die Bestellliste gesetzt. Da die Lieferung bei A normalerweise gut und schnell klappt hoffe ich, dass am Samstag der Postbote 2x klingelt und zumindest die Maschine bringt. Der Rest ist mir nicht so wichtig.
Von den Nachbarn haben wir uns verabschiedet, die Weihnachtsgeschenke an Rosa und Marcio sind überreicht.
Unser Fahrer holt uns um 12.00 Uhr ab und kutschiert uns nach São Paulo. Um 19.20 Uhr soll der Flieger in Richtung Zürich starten. Ich wünschte, wir wären schon da! Ich bin gerne irgendwo anders, aber die Reise nervt mich – man sitzt nur rum und wartet auf irgendwas und wenn man endlich ankommt, ist man völlig gerädert.
Obwohl, „irgendwo anders“ sind wir hier ja nicht. Nach 15 Jahren ist alles total normal. Wir benötigen hier keinerlei Eingewöhnungszeit mehr und es gibt wohl nicht mehr viel, mit dem man uns überraschen kann.
Infolgedessen (und wegen Klaus‘ Handicap) war der diesjährige Blog auch wenig spannend. Wem das alles zu langweilig war, dem empfehle ich, an den Anfang des Blogs zu gehen und unsere ersten Schritte hier nachzulesen. Damals gab es jeden Tag eine Überraschung und die waren auch nicht immer positiv!
Für dieses Jahr bedanke ich mich für Euer Interesse, Eure Treue und Eure Ausdauer und ich freue mich darauf, zumindest einige von Euch demnächst im realen Leben wiederzusehen und in den Arm nehmen zu können.
Gehabt Euch wohl und bleibt gesund! Até próximo ano!