Dies und das
Oh Mann, ich bin ja schon wieder im Rückstand. Aber es war auch nicht so viel los und zum Schreiben hatte ich auch nicht so richtig Lust. Die Tage gehen gerade so dahin.
Am Dienstag war das große Pokalspiel in der Brita-Arena. SVWW : Schalke 04. Unser Stadion war zum ersten Mal richtig voll und wir waren nicht dabei. Schande! Unsere Jungs haben sich in den ersten 20 Minuten tapfer geschlagen und sogar ein Abseitstor erzielt, mussten dann aber doch klein beigeben. Wir haben 3 : 1 verloren, wobei einer unserer besten Spieler sogar noch ein Eigentor produziert hat. Eigentlich hat also Schalke zwei Tore erzielt und wir auch. Plus das Abseitstor, also wir sogar drei Tore.
Na ja, was soll's … ist ja nur Fußball. Die Stimmung im Stadion muss trotzdem toll gewesen sein und einen Erstligaverein hat man ja nicht alle Tage zu Gast.
Am Donnerstag haben wir wieder einen Tagesausflug gemacht. Ziel war wieder ein See mit Fischerdorf und Restaurant. Unterwegs hat es geregnet, aber das Wetter besserte sich. Wieder sind wir ohne richtiges Frühstück los, da die zu befahrende Straße eine Art Autobahn war und es dort ja (lt. Klaus) Tankstellen und Rastanlagen gibt.
Denkste! Wieder waren wir allein. Wir, die Autobahn und die Landschaft. Keine Tanke, keine Raststätte und auch sonst waren nur ein paar Lkws unterwegs. Gegen Mittag (wenn ich Hunger habe, werde ich unleidlich) sind wir dann notgedrungen in eine Ortschaft abgebogen und haben dort wenigstens eine Bäckerei gefunden, in der man etwas essen konnte. Die Kaffeemaschine war allerdings kaputt und die Plörre aus der Warmhaltekanne wollte ich nicht. Immerhin: Kaum war es 12.00 Uhr und ZACK - schon hatten wir Frühstück!
Memo an mich: Nie mehr ungefrühstückt ins Auto steigen!!!
Der See entpuppte sich als wenig malerisch, das Fischerdorf sah nur auf Google Earth nett aus und das Restaurant machte einen runter gekommenen Eindruck. Nee, da wollten wir nicht mal anhalten. Wir sind dann noch ein bisschen durch die Gegend gegondelt, aber es wurde nicht schöner. Die Ecke kann man als Ausflugsziel getrost vergessen! Eine größere Stadt haben wir noch durchfahren und einen Motorradunfall miterlebt. Gott sei Dank haben wir nur den Knall gehört und das Geschehen nicht direkt gesehen. Es waren auch gleich genug Leute drum herum, so dass wir nicht helfen mussten.
Wir haben uns dann wieder auf den Heimweg gemacht und unterwegs dann doch noch ein ganz nettes Restaurant gefunden. Die Beschilderungen für Rastanlagen sind ja hier erst ganz kurz vor der Ausfahrt; zwischen dem Schild, der Entscheidung und dem Rumreißen des Lenkrads liegt nur ein ganz kurzer Moment, in dem man zudem die Geschwindigkeit stark drosseln muss, weil die Ausfahrten nur ganz kurz sind und man danach sofort auf Schotter oder einem sonstigen Belag herumfährt, der nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt. Ist immer irgendwie spannend! Zumal man dann ja noch nicht weiß, ob die Rastanlage überhaupt schon existiert oder noch im Bau befindlich ist. Oder ob sie noch existiert. Beides haben wir schon erlebt. Die Schilder an der Autobahn bleiben einfach stehen. Dafür fühlt sich niemand zuständig und irgendwann rosten sie ja auch von selbst weg.
Jedenfalls fanden wir uns in einem kleinen Restaurant wieder und fühlten uns plötzlich, wie in der Schweiz. Bilder mit glücklichen Kühen auf saftigen Weiden vor imposanter Bergkulisse, Genfersee, Rheinfall, Lausanne, alles dabei. Wimpel der verschiedenen Kantone, Autoschilder und diverse Aufkleber verschönerten das Ambiente. Es gab richtige Tischdecken, Stoffservietten (die allerdings schon ein bisschen fadenscheinig waren) und es wurde richtig eingedeckt: Brottellerchen links, Gläser rechts vom Teller. Es gab knusprige Brötchen und Butter vorneweg, Essig und Öl, Salz und Zahnstocher fanden sich auf einem extra Teller, der gebracht wurde. Holla, wo sind wir denn hier gelandet? Die Speisekarte war umfangreich (es gab übrigens auch Fondue!); Klaus entschied sich für Fleisch mit Pommes, ich wählte Spaghetti Bolognese. Beides war heiß und lecker. Mir wurde – ohne Anforderung! – ein zusätzlicher Löffel zum Besteck gereicht und auch eine Schale mit geriebenem Käse. Wir waren baff! Nach dem Bezahlen (und dem Trinkgeld) wurde auch der Kellner leutselig und erzählte, dass der Patron des Ladens früher viel gereist sei und insbesondere an der Schweiz einen Narren gefressen hatte. Ok, das erklärte alles. Bevor er uns dann noch seine eigene Lebensgeschichte erzählen konnte, haben wir uns schnell verabschiedet und sind nach Hause gefahren.
Insgesamt kein besonders schöner Ausflug, aber doch irgendwie ein ereignisreicher Tag.
Den Freitag haben wir mit Einkaufen und Vorbereitungen für die erste Pool-Party hinter uns gebracht. Klaus hatte den Ösi nebst Familie, die Schwester von Gisele und ihren kleinen Sohn zum Grillen eingeladen. Es gab Nudelsalat (hatten wir ewig nicht), Pudim de leite (hatte ich dieses Jahr überhaupt noch nicht) und gemischten, frischen Salat mit Radieschen und all so gesundem Zeugs. Dazu Knobibrot und Fleisch bis zum Abwinken. Nix für Vegetarier … aber die haben es hier eh schwer!
Die Gäste kamen am Samstag pünktlich und gut gelaunt und wir hatten einen netten Nachmittag.
Am Morgen hatte Klaus übrigens eine lustige Begegnung: Die Bäckereifachverkäuferin räusper begrüßte Klaus mit dem Namen, da drehte sich der Typ neben ihm um und meinte: "Wenn Du Klaus heißt, musst Du Deutscher sein!"
Huch!
Der Typ heißt Ulf, ist ebenfalls aus Deutschland und lebt auch nur zeitweise hier. Die beiden tauschten Telefonnummern aus (man rottet sich ja gerne zusammen, wenn man sich in der Fremde trifft) und heute Abend werden wir uns mit ihm mal auf ein Bierchen treffen. Der Ösi kennt den Ulf übrigens auch schon. (Rotte halt)
So, das war es auch schon wieder. Das Wetter ist derzeit durchwachsen. Am Freitag hat es heftig geregnet, der Samstag war warm und sonnig und seit heute Nacht haben wir Gewitter bzw. Dauerregen. Angeblich soll es auch wieder etwas kühler werden, aber das Wetter hält sich hier selten an die Vorhersage. Wir müssen es sowieso nehmen, wie es kommt.
Einen schönen Rest-Sonntag Euch allen!