Cherimoya, auch Zimt- oder Zuckerapfel
Sehr vitaminreich und seeehr süß! | |
Cherimoya Innenansicht
Auslöffeln und genießen Angeblich kann man sie über die Kerne vermehren, möchte ich aber nicht. Eine pro Saison genügt mir. | |
GENAU SO haben wir alle den verregneten Sonntag verbracht!
Balu in Ruhestellung |
Montag, 2. Oktober 2023
So, 01.10.2023
Sonntag, 1. Oktober 2023
Fr, 29.09. und Sa, 30.09.2023
Freitag war Gammeltag. Wir haben nur Frischkäse gekauft und im Supermarkt Nr. 3 Wasser gebunkert. Das Ersatzwasser, das wir beim letzten Mal notgedrungen gekauft haben, schmeckt uns einfach nicht und ist auch schon wieder alle.
Das Wetter hat sich beruhigt, die Hitze ist weg. Dafür regnet es jetzt immer mal, was ich deutlich angenehmer finde.
Am Samstagabend haben wir uns mit Mike und Gisele beim Mexikaner getroffen und beiden hat es sehr gut geschmeckt. Mike hat noch nie mexikanisch gegessen und war recht angetan. Die beiden kommen eigentlich zu Hause nur raus, wenn wir da sind. Mike kocht normalerweise mittags für die ganze Familie, da reicht abends ein kaltes Essen, für das man nicht ins Restaurant muss. Er hockt sowieso am liebsten zu Hause. Gisele hat draußen tagsüber genug Stress. Sie hat gerade nach 25 Jahren ihren Job als Lehrerin hingeschmissen. Burnout. Sie hatte über eine Stunde Fahrtzeit bis zu ihrer Schule und war dann umgeben von unerzogenen, unmotivierten Plagen. Dazu noch ein Umbau am eigenen Haus mit Lärm und Dreck, eine pflegebedürftige Mutter und der Sohn mit Nierensteinen im Krankenhaus. Irgendwann war es einfach zu viel.
Nun sind die Nierensteine weg, der Umbau ist weitestgehend erledigt und sie hat eine neue Stelle als Lehrerin. Die Schule liegt nur 5 Min. von zu Hause entfernt. Sie fühlt sich deutlich besser und sieht wieder Licht am Ende des Tunnels.
Dort sind wir jedenfalls nächsten Samstag zum Grillen eingeladen. Ich bin gespannt, was der Umbau bewirkt hat. Wir kennen das Haus nun schon in vielen Entwicklungsstufen: Bruchbude mit großer Veranda und verwildertem Garten, Neugestaltung der Außenanlagen einschließlich Garten, Einbau einer super geilen Küche einschließlich Räucherofen und Sitzbereich und nun der Anbau eines weiteren Zimmers nebst Bad. Ich bin sehr gespannt!
Wir kamen vom Essen so um halb zehn zurück und befanden, dass noch Platz für eine Caipirinha ist. Auf dem Festplatz unten im Park spielte eine Rockband und der Wind stand günstig, so dass wir die Musik in Gänze mitbekommen haben und nicht nur Geräuschfetzen hier ankamen. Radio brauchten wir jedenfalls nicht und die Band spielte auch die ganzen alten Hits, die wir noch aus unserer Jugend kannten. War ganz nett.
Danach haben wir noch ein bisschen ferngesehen und sind erst nach Mitternacht ins Bett. Zu spät für mich; ich kann dann nicht mehr einschlafen. Also habe ich lange wach gelegen und dann schlecht geschlafen. Um halb sechs bin ich aufgestanden. Pünktlich fing es auch an zu regnen und weil ich ja noch müde war, bin ich um kurz nach sechs nochmal ins Bett. Wach geworden bin ich dann wieder um kurz vor zehn. Klaus saß schon am PC (im Schlafanzug) und meinte nur: "Kannst liegen bleiben, aufstehen rentiert sich heute nicht". Tatsächlich, alles grau, Regen, Nebel in den Bergen. Es soll heute auch so bleiben und die ganze kommende Woche auch. So kennen wir das. Endlich wieder normales Frühjahr in Brasilien!
Freitag, 29. September 2023
Do, 28.09.2023
Für acht Uhr hatten sich die Klimaanlagenmänner angesagt, um fünf nach acht standen sie auf der Matte. Seit wann sind Handwerker pünktlich? Zwei junge freundliche Männer begutachteten die Anlagen, kletterten aufs Dach und stellten fest, dass bei dem Außenteil für das Gästezimmer Kühlflüssigkeit fehlt. Das hatte Klaus ja schon vermutet. Der eine fuhr los, um diese Flüssigkeit zu beschaffen und der andere machte sich an das Reinigen der Innengeräte. Ich befürchtete ja, dass danach der Fußboden aussehen würde, wie Sau. Der hat aber ganz geschickt eine Art Plastikwanne unter das Gerät geschnallt, in der die Dreckbrühe aufgefangen wurde. Klar gehen da immer ein paar Spritzer daneben, aber insgesamt lief das wirklich super sauber ab. Nach zwei Stunden war alles fertig und die Funktionalität überprüft. Die Rechnung wurde per Handy bezahlt und weg waren sie. Geil!
Dann gab es erst einmal Frühstück und danach hat Klaus zwei kleine Löcher in die Fugen der Küchenwand gebohrt. Vor ein paar Tagen war der österreichische Wandbehang zum zwölfunddreißigsten Mal von der Wand gefallen und da das Ding ja nun gerade frisch gewaschen war, habe ich mich zu einer anderen Art der Befestigung entschlossen. Wir hatten ihn früher mit Klebe-Klettband-Pats befestigt, die aber immer wieder abgefallen sind. Am Stoff hatte ich die Pats mit einigen Stichen festgenäht, an der Wand haben wir mit Pattex gearbeitet. Klaus hat die Pattexreste mit einem Ceranfeldschaber abgekratzt, Rosa hat die verbliebenen Flecken mit irgendwas weggeschrubbt und ich habe das Wandfetzchen verkleinert (mir gefielen die Proportionen nicht; die Stickerei war zu klein für die Größe des Teils). Den Rand habe ich einfach auf jeder Seite vier Zentimeter abgeschnitten und oben einen Tunnel eingenäht. Dann kam die Borte wieder drauf und nun hängt das Teil an einer kleinen Vorhangstange, die ich hier noch rumliegen hatte. Es gefällt mir so deutlich besser und es fällt – hoffentlich – nicht mehr dauernd von der Wand.
Die österreichische Dame, bei der wir den Wandbehang seinerzeit in Auftrag gegeben haben (das ist wirklich von Hand gestickt) meinte damals: "Ach Gott, jetzt soll ich auch noch in einer fremden Sprache sticken!" Kommentar der Tochter: "Mama, das sind doch auch nur Buchstaben!"
Übersetzung: "Ein leerer Bauch macht keine Freude" Irgendwie passend für die Küche, fanden wir |
Als die Küche wieder hübsch war, habe ich mich ans Putzen der Amorafrüchte gemacht. Ihr liebe Leut' – was für eine Sauerei! Die Früchtchen sehen aus, wie kleine Traubenbündel und haben in der Mitte einen ziemlich festen Strunk. Den wollte ich natürlich nicht in der Marmelade haben. Bei einigen sehr reifen Früchten konnte man den Strunk mit sanfter Gewalt herausziehen mit dem Erfolg, dass man die einzelnen Beerchen dann schon als Mus unter den Fingernägeln, der Küchenwand oder dem TShirt hatte. Ich habe schnell eingesehen, dass das so nix wird und habe mit einem Küchenkneipchen den Strunk einfach abgepetzt. Ich wollte dann halt beim Kochen den Zauberstab reinhalten und alles klein schreddern.
Da ich nur 500 g Amora hatte und sich so Marmeladenproduktionen bei mir schon irgendwie rentieren müssen, habe ich die Matschepampe im Topf einfach noch mit 500 g Birnen verlängert. Zitrone drauf, Zucker drauf und erst einmal Saft ziehen lassen. Küche geputzt, Gläser gespült, Mittagsschlaf gemacht.
Danach erst einmal Maniküre. Da ich die rote Farbe unter den Nägeln nicht wegbekommen habe, sind die jetzt super kurz und obendrein – weil es immer noch gruselig aussah – habe ich noch Lack drüber gepinselt. Geht so.
Wir waren um 19.00 Uhr mit Ulf beim Italiener verabredet. Ich hatte noch über eine Stunde Zeit und entschloss mich, noch eben schnell das Obstgematsche aufzukochen, das Geliermittel einzurühren und die Masse in Gläser abzufüllen. Wie doof kann frau eigentlich sein???
Aufkochen, durchhäckseln – kein Problem. Geliermittel einrühren und vier Minuten köcheln lassen. Gelierprobe gemacht. Nix. Weitere drei Minuten rühren und kochen – nix. Ich weiß nicht, wie lange ich das Zeug gekocht habe, es gelierte einfach nicht. Es dickte gerade so ein bisschen an. Ok, manche Früchte tun sich einfach schwer damit. Bei Holunder hatte ich das auch schon mal.
Irgendwann wurde es mir zu doof und Zeit rannte mir auch davon. Also werde ich die Marmelade eben als Dessertsoße "verkaufen". Über Eis oder Pudding bestimmt lecker. Ich habe es dann halb flüssig abgefüllt. Sauerei hoch zehn! Einfach aus dem Topf in die Gläschen kippen ging nicht, also die Pampe mit einem kleinen Schöpflöffel eingefüllt, was auch nicht besser war. Die Gläschen waren von innen voll und von außen ringsum versifft. Zu Hause habe ich für so was einen Einfülltrichter, so dass der Glasrand sauber bleibt und man sofort den Deckel aufschrauben kann. Jetzt musste ich erst einmal wenigstens den Rand wieder sauber machen. Deckel drauf und fertig. Die kleine Arbeitsfläche war ein einziges Schlachtfeld! Ich hab' wenigstens noch schnell den Topf eingeweicht und bin ins Bad gestürmt. 18.35 Uhr! Ein bisschen frisch machen, kurz aufbrezeln, frische Klamotten überwerfen und ab ins Auto. War alles eins! Wir kamen auch pünktlich im Lokal an. Puh!
Ich glaube, wenn mir nochmal jemand Amora zum Verarbeiten anbietet, werde ich dankend ablehnen! So eine Sauerei braucht kein Mensch!
Donnerstag, 28. September 2023
Mi, 27.09.2923
Heissa, es hat geregnet!
Am Abend – wir waren bei Tania und Manoel zum Abendessen eingeladen – saßen wir auf deren Terrasse, als es erst anfing leise zu regnen und später ein üppiges Gewitter niederging. Herrlich! Und endlich angenehme Temperaturen. Tania musste natürlich ein Jäckchen überziehen. Klar, sie ist Brasilianerin, die frieren bei unter 30°C immer.
Tania hatte ihre berühmten Pão de queijo (Käsebrötchen) gebacken und als Belag Ruccola und aufgeschnittenen Schweinebraten bereitgestellt. Wir haben noch zwei Döschen deutsche Wurst beigesteuert und Bier mitgebracht. Beide trinken sehr gerne Bier, haben aber derzeit keins zu Hause, weil Manoel aufgrund einer Hepatis-Erkrankung gerade keinen Alkohol trinken darf. Tania verzichtet ihm zuliebe auch darauf und machte nur für uns eine Ausnahme. Es schien ihr aber geschmeckt zu haben und ich hoffe, sie hat sich nicht nur des Bieres wegen über unseren Besuch gefreut.
Es war ein sehr netter Abend mit Schlossführung. Die beiden sind vor zwei Jahren in ein etwas kleineres Haus umgezogen, dessen Aufteilung mir sehr gut gefällt. Alles ist geschmack- und sinnvoll eingerichtet und für zwei Personen völlig ausreichend. Sogar ein Gästezimmer ist vorhanden und einen kleinen Pool vor der Terrasse gibt es auch. Daran schließt sich ein kleiner Garten an, den Tania liebt und pflegt. Hier hat sie gerade ein Amora-Bäumchen abgeerntet und ich habe ein Schüsselchen der Früchte abbekommen. Die muss ich heute noch zu Marmelade verarbeiten.
Wie gesagt, ein netter Abend und wir werden uns bestimmt bald revanchieren. Ach ja, und geheiratet haben die Beiden auch im Januar. Nach zwölf Jahren wilder Ehe sicher ein gut überlegter Schritt.
Klaus hat sich gestern das Pokalspiel des SVWW gegen RB Leipzig angeschaut. Das haben wir zwar 2 : 3 verloren, aber die Mannschaft muss einen wirklich tollen Auftritt hingelegt haben! Alle waren begeistert vom Kampfgeist und Siegeswillen unserer Elf. Ich habe es leider komplett verpennt, fühlte mich danach aber deutlich besser. Meine Rotznase hat sich inzwischen etwas beruhigt und der Kopf dröhnt auch nicht mehr so. Man kann nicht alles haben!
Damit Rosa bei der Hitze nicht ewig in der Küche stehen musste, hatte ich abends Kartoffelsalat vorbereitet. Dazu sollte es Backfisch geben und fertig. Beides war lecker und als relativ leichte Mahlzeit völlig ausreichend. Rosa hat es sich natürlich nicht nehmen lassen, dazu auch noch einen Pott Reis zu kochen. Backfisch und dazu trockenen Reis … eine grauenhafte Vorstellung! Ich war schon dankbar, dass es nicht auch noch Bohnen gab. Ein Essen ohne Reis und Bohnen ist für Brasilianer halt keine vollwertige Mahlzeit! Jetzt habe ich einen Eimer Reis im Kühlschrank stehen und kann mir überlegen, was ich damit wieder mache. seufz
Mittwoch, 27. September 2023
Mo, 25.09. und Di, 26.09.2023
Krank sein ist doof. Hitze ist auch doof. Ich hab' hier beides. Doppelt doof! Im Ernst, die Hitze ist fast unerträglich! Es sind morgens schon über 30°C. Wir frühstücken gerade noch draußen (damit die Vögelchen ihre Krümel kriegen), gehen dann rein und verrammeln die Bude. Das nützt zwar nicht viel, weil die Wände ja nicht isoliert sind und die Hitze trotzdem ins Haus krabbelt, aber irgendwas muss man ja machen. Wir verdösen den Tag irgendwie. Im letzten Jahr haben wir um diese Zeit kräftig geheizt und die warmen Sachen angezogen.
Am Dienstag haben wir uns dann zum Markt und Supermarkt aufgemacht. Alle stöhnen ob der Temperaturen und versichern uns, dass es sowas noch nicht gegeben hätte! Klimawandel halt. Werden wir uns dran gewöhnen müssen!
Im Supermarkt gab/gibt es neue Regale und alles wird umgeräumt. So was kann ich ab! Man findet nichts mehr! Barilla-Nudeln gab es gar nicht, nur die komischen Eiernudeln, die nicht schmecken. Klaus hat nachgefragt und ein Jüngling wurde losgeschickt, welche zu suchen. Er kam dann mit einem Sortiment im Arm zurück und wir haben tatsächlich die gewünschten Spaghetti und Fussili bekommen. Unser bevorzugtes Mineralwasser gab es nur noch in kleinen Fläschchen. Bei unserem Wasserbedarf macht das gar keinen Sinn.
Bier haben wir selbständig gefunden und Erdnüsse auch, allerdings eher zufällig.
Mir wurde zwischendurch immer mal etwas schwummrig und ich musste mich anlehnen bzw. festhalten. Die Luft war zum Schneiden und warm war es auch. Nix wie raus hier!
Brasilianische Supermarktkassen sind ein Ereignis! Zum einen sind die Rollbänder sehr kurz und funktionieren gar nicht, wenn zu viel aufgeladen wird. Zum anderen nehmen die Kunden ihren Einkaufswagen nicht mit durch den Kassengang. Die laden ihre Einkäufe aufs Band und lassen den Wagen einfach stehen. Der nächste Kunde muss diesen dann erst einmal entfernen (schwierig, wenn es voll und eng ist!), um seinerseits an das Förderband zu kommen. Ach ja, und das Kassenpersonal ist meist auch nicht das hellste Licht auf der Torte.
Wir entsorgten also den Einkaufswagen der Vorgängerin und luden unsere Einkäufe auf. Von den sechs Wasserflaschen stellte Klaus nur eine auf das Band – manchmal machen wir das, wenn wir Spaß haben wollen; diesmal ging einfach nicht mehr aufs Band. Während dessen behängte das Einpackbubchen die Vorgängerin mit über 20 Plastiktüten. Sie schob ab und ich unseren Wagen durch den Gang. Klaus drückte der Kassiererin die eine Wasserflasche in die Hand mit der Bemerkung, dass wir davon sechs Stück hätten. Hat sie nicht kapiert. Sie guckte ihn an, als habe er ihr einen unsittlichen Antrag gemacht. Dann stand sie auf, guckte in den Einkaufswagen und zählte nach. Dann guckte sie mich fragend an. Ich deutete an, dass sie die eine Flasche jetzt sechs Mal über den Scanner ziehen sollte. Wo wir denn herkämen, fragte sie Klaus. (???) Aus Cleverhausen, du Herzchen! Lieber Gott, lass Hirn regnen!
Sie hat dann aber getan, wie vorgeschlagen und alles andere war ja auch einfach. Normalerweise drücke ich dem Einpackbubchen meine stabilen Einkaufstaschen zum Befüllen in die Hand. An dem Tag war es mir egal, ich wollte nur raus aus dem Laden. Jetzt haben wir zehn neue Müllbeutelchen, von denen drei schon kaputt sind. Auch ein Grund, warum ich lieber meine Einkaufstaschen nehme. Mich würde interessieren, ob unsere Vorgängerin ihre Tüten heil bis ans Auto bzw. nach Hause bekommen hat.
Den Rest des Tages haben wir reglos im Haus verbracht, bis man es abends bei 27°C wieder einigermaßen auf der Terrasse aushalten konnte. Die Nacht war dann auch Schrott, weil es kein bisschen kühler wurde. Die Klimaanlage kühlt zwar etwas runter, aber man fühlt sich nach ein paar Stunden völlig ausgedörrt und muss erstmal Wasser trinken. Danach noch schnell mal aufs Klo und das Spiel beginnt von vorne.