Am Tag als der Regen kam …
Fangen wir vorne an. Am Montag waren wir zum Röntgen. Mein neuer Doc hatte uns dafür in das Ärztehaus geschickt, in dem ich schon einmal 2014 war. Selber Raum, selber Rappelautomat. Gute Bilder.
Am nächsten Tag dann mit den alten und den neuen Bildern wieder zum Arzt. Alles gut, soweit. Geräusche sind auch weg, Medizin soll ich trotzdem weiter nehmen. Hände schütteln und tschüss. Mir war nach Sekt, aber Klaus hatte Magen und so blieb es bei Selters.
Dagma hat uns mit einem ganzen Sack voll Brötchen beglückt; sie war in irgendeinem Spezialshop für Backartikel und wollte uns teilhaben lassen an den verschiedenen Sorten. Ich weiß gar nicht, wann wir das ganze Zeug essen sollen … schließlich waren wir ja auch einkaufen und hatten genügend Vorräte im Haus. Außerdem kann ich dieser Art Brötchen so gar nichts abgewinnen. Die sind weich und schmecken alle gleich, nämlich nach nix. Zwei Sorten waren "integral", was für Vollkorn steht. Das bedeutet aber nur, dass sich obendrauf ein paar Sesamkörnchen befinden, das weiche Knatschding etwas dunkler in der Farbe ist und wie ein Stein im Magen liegt.
Immerhin hat diese Lebensmittelspende Klaus zweimal den Gang zum Bäcker erspart. Ach ja, ein großes Glas Honig gab es auch noch, aber das muss Klaus sowieso alleine essen.
Dagma hat nach dem Tod ihres Vaters natürlich viel um die Ohren, hat sich aber trotzdem die Zeit genommen, um uns zu den Terminen zu begleiten. Und eine schöne Nachricht gab es für sie auch noch: sie wird wieder Oma! Diesmal ist es ihre Tochter, die ein Baby erwartet. Freud und Leid liegen halt immer dicht beisammen.
Unsere Bauarbeiten sind fertig. Der Verputz-Heini hat wieder ordentlich rumgesaut mit seiner Pampe. Walter hat die Arbeiten dann nur noch überwacht und seinen Lohn für eine Woche Arbeit abgeholt. 600 Reais, rd. € 150,-. Da kann man nicht meckern.
Wir sind dann gestern gleich in den neuen Blumenshop, haben eingekauft und unsere neu erworbenen Pflanzen auch gleich eingebuddelt. Es hat nicht lange gedauert, da kam Adriana und erklärte, dass das die falschen Pflanzen seien. Erlaubt im Gemeinschaftsbereich seien nur Lavendel und fleißige Lieschen. Dunkel erinnere ich mich, dass es diesbezüglich mal eine Umfrage gab. Dass die Art der Bepflanzung natürlich Gesetz ist, das haben wir nicht gewusst. Super! Hätte sie das nicht mal einen Tag früher sagen können? Jeden anderen Scheiß kriegen wir ja auch in epischer Breite erzählt. Ich hätte Galle kotzen können! Ich war so zornig, dass an den geplanten Mittagsschlaf natürlich nicht zu denken war. Also wieder raus aus dem Bett und die gerade gesetzten Pflanzen wieder rausgerissen. Gut, dass wir noch ein paar leere Töpfe hatten, die jetzt mit Lilien und bunten Nelken ganz nett aussehen.
Die paar halb verreckten Lieschen, die vorher an der Stelle gesessen haben und die Walter fürsorglich ausgebuddelt hatte, haben wir dann in das leere Beet geschmissen. Wenn denen das besser gefällt, sollen sie es halt so haben. Wir müssen da vorne ja nicht hingucken. Unser Pott Lilien steht übrigens jetzt genau neben dem kahlen Pflanzstreifen. Zwar auf unserem Grundstück, aber für jeden im Gemeinschaftsbereich gut sichtbar. Und da bleiben sie auch stehen, bis wir wieder abreisen (dann müssen wir sie ja in die Bewässerung mit einbinden und das ist an der Stelle nicht möglich). Falls auch das nicht genehm ist, werden erst einmal andere ihre nicht passenden Töpfe wegräumen … und zwar ganzjährig!
Verarschen können wir uns nämlich alleine, die Brasis brauchen wir dafür sicher nicht. Unsere Nachbarin Patricia, die die Aktion mitbekommen hat, hat übrigens nur mit dem Kopf geschüttelt.
Was war noch? Ach so, der Regen! Seit Tagen schon waren Gewitter angekündigt, die dann aber irgendwo anders nieder gegangen sind. Gestern hatten wir dann wenigstens mal ein paar Tropfen des lang ersehnten Wassers. Gerade so viel, dass der Boden einmal befeuchtet wurde. Heute scheint wieder die Sonne und das Thermometer auf der Terrasse zeigt 27° C. Für mich reicht das dicke!
Ein paar Bilder gibt's auch noch; aber die hier einzufügen, überlasse ich Klaus. Ich muss jetzt Wäsche aufhängen.