Sonntag, 9.10.2016
Klaus war joggen, danach gab es Frühstück. Wir haben ein bisschen rumgeknoddelt und uns um kurz vor 13.00 Uhr auf den Weg zu Dagma gemacht. Rein vorsorglich haben wir vorher noch je eine Banane gegessen … bei Brasilianern dauert es ja immer, bis es wirklich was zu essen gibt.
Wir waren die ersten Gäste, kurz nach uns kam Thiago – Dagmas Sohn – mit drei Kindern und einem kleinen Hund. Wenig später kamen auch die restlichen Gäste: die Schwiegertochter nebst Mutter und zwei befreundete Paare, die wir schon von diversen anderen Veranstaltungen kannten, deren Namen ich mir aber partout nicht merken kann. Die Schwiegermutter heißt Janette, das weiß ich. Ihr gehört die Farm, auf der wir mal zu einem Grillfest eingeladen waren. Janette produziert ihren eigenen Käse, überlässt das Führen der Farm (Kaffee und diverses Obst) aber lieber den Angestellten. Derzeit wird dort der Grillbereich umgebaut, wie wir erfahren.
Es gibt Sekt und Nüsschen und eine große Käseplatte, alle sitzen um den Couchtisch herum und palavern. Die Konversation findet größtenteils in Englisch statt, was für uns weit weniger anstrengend ist. Wir erfahren so allerhand neues und zwei Stunden später gibt es tatsächlich richtiges Essen. Auf dem Sideboard wird ein kleines Buffet aufgebaut, jeder kann sich bedienen und sich einen Platz am Esstisch suchen.
Es gibt einen sehr leckeren frischen Salat mit Mango, Palmherzen, Käse und allerlei gesundem Grünzeug drin, dazu eine Basilikumsoße. Außerdem Lende mit Pilzen (und Soße!), Reis, Blumenkohl und Brokkoli mit Unmengen Knoblauch dran. Die Kinder haben einen extra Tisch, aber ich glaube, die waren schon von den ganzen Nüsschen satt. Zum Essen trinken wir den leckeren Rotwein, den wir schon bei Casa Geraldo probiert aber nicht gekauft haben, weil wir ihn überteuert fanden. Thiago hat davon einige Kisten gekauft, weil er ihn extrem gut fand und er diesen edlen Tropfen seinen Weinkenner-Freunden bei der nächsten Verkostung kredenzen will.
Zum Nachtisch gibt's Pudim (diesmal von Janette gemacht und mit Frischkäse; ich fand ihn ein bisschen zu schlotzig), Eiscreme und Plätzchen sowie Kaffee. Alles hat gut geschmeckt, war harmonisch und nett. Ein schöner Sonntag, den wir zu Hause in der Hängematte bzw. mit einem späten Mittagsschlaf gekrönt haben.
Abends gab es dann nur noch eine Stulle auf die Hand.
Montag, 10.10.2016
Klaus muss arbeiten und sitzt um fünf Uhr am Rechner. Zwischendrin – während die Kollegen in der Mittagspause sind – frühstücken wir. Ich verarbeite noch ein paar kleine Stoffreste, backe einen Kuchen (den ersten in diesem Jahr), den wir zum nachmittäglichen Kaffee/Tee probieren. Danach verschwindet Klaus in der Hängematte und holt ein bisschen Schlaf nach.
Unsere Handys bimmeln andauernd und geben die Ankunft neuer Whatsapp-Nachrichten bekannt. In der Condominium-Gruppe geht es rund: Eduardo und Familie haben am Abend, als sie vom Wochenend-Ausflug zurückkamen, wiedermal einen Skorpion in ihrer Garage entdeckt! Wir haben im Halbschlaf die Ankunft und die Aufregung noch mitbekommen, wussten aber natürlich nicht, um was es geht. Wir vermuten, dass das blöde Vieh auf dem brandgerodeten Grundstück gelebt und sich - als die Flammen näher kamen - eine neue Heimstatt gesucht hat. Aber das muss ja nicht unbedingt bei uns sein, oder?
Jedenfalls sind jetzt alle in Aufruhr und nun muss wieder so ein Gift-Trupp anrücken und die Gemeinschaftsflächen im Condominium ausstänkern. Wer will, kann den Trupp auch durchs eigene Haus und Grundstück jagen, was wir natürlich nicht tun werden. Bisher sind wir mit einer Sprühflasche noch ganz gut zurande gekommen.
Anderes Thema: Klaus hat einen kleinen Filmmitschnitt von unserer Fahrt mit dem Touristen-Bähnchen gemacht. Unter den Bildern des Blogeintrages vom Samstag findet Ihr den Link dazu ("Filmchen"). Einfach draufklicken und schon kriegt Ihr einen Eindruck von Poços bei Nacht. (Lautsprecher anmachen; Musike is' nämlich auch drin!)